„Plattschwätzer“ besuchten Reil
Die Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V. hatte zu einem Besuch der Moselgemeinde Reil eingeladen. Zwar gehört Reil zum Nachbarkreis Bernkastel-Wittlich – aber die moselfränkische Mundart geht sehr weit über heutige politische Grenzen hinaus.
Es hatte tagelang nicht geregnet. Als sich aber fast fünfzig Interessierte an der Reiler Brücke zum Rundgang durch Reil versammelten setzte Regen ein. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Klemens Burg und Hilla Greis führten in bestem Reiler Platt durch ihr schönes Heimatdorf.
2008 konnte Reil bereits sein tausend-jähriges Bestehen feiern. Wenn man durch Reil geht sieht man den ehemaligen Reichtum des Dorfes in Form repräsentativer Bürgerhäuser – aber auch die vielen Neu- und Anbauten bezeugen den Fleiß und den Erfolg der heutigen Bürger des Dorfes mit etwas mehr als tausend Einwohnern.
Reil zeigt sich als Wein- und Urlaubsort. Nicht weniger als neun Restaurants haben die Reiler Gäste zur Auswahl, dazu kommen fünf Straußwirtschaften. Die Reiler Hotellerie genügt allen Ansprüchen der heutigen Urlauber.
Eine Besonderheit ist die ehemalige Struktur der Reiler Kirchengemeinde. Eine Pfarrkirche gab es bis etwa 1845 nur auf der rechten Moselseite – im früheren Ortsteil „Reilkirch“ von dem es heute nur noch wenige Spuren gibt. Wer zur Messe wollte musste mit einem Kahn, einer Fähre, übersetzen. Auch der Friedhof befand sich auf der anderen Moselseite. Die Reiler Brücke wurde erst 1951 gebaut.
Nach einem Besuch der gepflegten großräumigen Pfarrkirche gab es auf dem Kirchenvorplatz eine „Runde“ guten Reiler Weins bevor man die interessante Ausstellung des Reilkircher Malers Ermels (1641-1693) besuchte. Von dort ging es in den alten Säulenkeller des Pfarrhauses und schloss den Rundgang entlang der beeindruckenden Reiler Moselfront ab. Der anschließende Besuch der Reiler Gastronomie war ein weiterer Höhepunkt eines informativen und erlebnisreichen Abends.
Das Foto zeigt die Teilnehmer auf der Kirchtreppe.
Gerhard Schommers
Foto: Klaus Wendt