Die Mundartinitiative im Kreis Cochem-Zell e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, das Sprechen der Mundart in der Bevölkerung weiter zu erhalten. Ein Weg sind die bereits vielfach durchgeführten Mundart-Nachmittage. Um auch dem Nachwuchs die Mundart wieder etwas näher zu bringen, wurde in Mesenich ein am 05. Juli 2013 Ortsrundgang für Kinder und Jugendliche angeboten. Der Vorsitzende der Mundartinitiative, Dieter Schlagkamp aus Senheim, und der 1. Beigeordnete der Ortsgemeinde Mesenich, Martin Arens, konnten dazu einige Interessierte aus Mesenich und den Nachbarortschaften begrüßen.
Es wurde – natürlich immer in „Platt“ – nicht so sehr auf die Ortsgeschichte mit reinen Daten und Fakten eingegangen, vielmehr versuchte der Geschichts- und Geschichtensammler Martin Arens dem Nachwuchs die Augen zu öffnen für Kleinigkeiten, wie Hauszeichen, Inschriften, Bildnisse und sonstige unauffällige Besonderheiten. Er ermunterte alle, bei Eltern oder Großeltern Fragen zu stellen, zu den vor Ort entdeckten Besonderheiten. So sollen Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen über die Generationen hinweg weitergeben werden, wie das auch früher in den Familien und besonders an der „Liehbank“ (Lügenbank) üblich war. Besonders spannend fanden die Teilnehmer die Kellerbesichtigung mit Taschenlampen (wegen Stromausfall). Den Abschluss bildete der Besuch der Pfarrkirche mit Erläuterungen über die Gestaltung und zu den Stifterfenstern von 1888.
Und was hat das alles gebracht? Die Kinder können zwar nicht besser „Platt schwätze“. Aber wenn sie nun etwas besser „Platt verstieh“, ist schon etwas gewonnen. Genauso sollten die Kleinigkeiten im Ortsbild ab und zu etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden. Die Mundartinitiative wird ihren Weg weitergehen und auch in Zukunft nicht nur Veranstaltungen für die plattschwätzenden Alten durchführen, sondern auch den Nachwuchs konsequent an unsere Heimat- und Muttersprache heranführen
Zu den Fotos:
0ben: Der Vorsitzende der Mundartinitiative, Dieter Schlagkamp, erläutert den Jugendlichen Details des Wappens am Brauweiler Zehnthof.
Unten: In der Kirche lauschen die Kinder den Ausführungen von Martin Arens.
Gerhard Schommers