Mundartmesse Forst (Eifel) 2018

Der liebe Gott versteht auch Moselfränkisch

Die Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V. hatte wiederum zu einer „Mundart-Messe“ eingeladen. Nach den außerordentlich gut besuchten Mundart-Gottesdiensten 2015 in Kaimt und 2016 in Maria Martental war die Kirmes in Forst-Eifel ein passender Termin. Forst als Zentrum des „Forster Kirchspiels“ baute in den 1960er Jahren eine sehr große und moderne Kirche. Die frühere Kirche von der nur noch der Turm erhalten ist, war zu klein und baufällig geworden. Die wertvolle meist barocke Ausstattung der ehemaligen Kirche harmoniert sehr gut mit der modernen Architektur der neuen Kirche.

Foto: Walter Becker

Walter Becker aus Forst, Mitglied und Aktiver der Mundart-Initiative, übernahm mit einigen Helfern die umfangreichen Vorbereitungen. Gebetstexte, Lesungen, das Evangelium und kirchliche Lieder mussten ausgewählt und in Forster Mundart oder die der Vortragenden „übersetzt“ werden. Als Zelebrant konnte der aus Greimersburg stammende Pastor der Pfarreiengemeinschaft Zeller Hamm, Paul Diederichs, gewonnen werden. Die musikalische Begleitung übernahmen Kirchenmusiker Erich Boos aus Hambuch und der Chor der Grundschule „Forster Kirchspiel“.

Schon frühzeitig strömten Scharen von Mess-Besuchern in die Forster Kirche und die über vierhundert Plätze waren bald voll besetzt.

Mit viel Begeisterung wurde die hl. Messe gefeiert und in Mundart gebetet und gesungen. Pastor Diederichs sprach in seiner Predigt über die Bedeutung des „Sunnesch“ als Zeit an den lieben Gott zu denken und von der Arbeit der Woche auszuruhen – so wie es die Lesung aus dem 3. Buch Mose ebenfalls beschrieb.

Und die Art und Weise wie Pastor Diederichs die Messe in der Mundart seines Heimatdorfes Greimersburg feierte – ausgenommen das Hochgebet in Hochdeutsch - begeisterte und beeindruckte die „Kirchgänger“ und veranlasste sie zu aktivem, von Herzen kommenden Mitmachen.

„Ä Hous voll Glorie kuckt ahs…“ wurde als Schlusslied begeistert mit gesungen und der Refrain „Gott, mir lowen desch, Gott mir preisen desch. Oh lass en däinem Hous, os john eren un rous“ klang vielen noch lange in den Ohren.

Gerhard Schommers