„Plattschwätzer“ erkundeten Kaifenheim 2018

Die Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V. hatte zu einer Dorfführung in Mundart nach Kaifenheim eingeladen. Und Lothar Rink, Vorsitzender des Theatervereins Kaifenheim, war der ideale „Kahm-der“ um sein Heimatdorf den zahlreichen Teilnehmern vorzustellen.

Treffpunkt war der Platz vor dem Gemeindehaus das zusammen mit den benachbarten Sportplatz „gesellschaftliches Zentrum“ Kaifenheims ist. Das derzeit in Sanierung befindliche Gemeindehaus ist jeden Tag von dörflichen Vereinen oder Gruppen belegt. Hier werden die Feste gefeiert, auch solche familiärer Art.

Ein nach wie vor wichtiger Wirtschaftsfaktor ist die schon 1902 gegründete Raiffeisen-Genossenschaft - heute zwar nur eine der Filialen der Raiffeisenbank Eifeltor - die die ganze Region in Geldsachen versorgt und berät. Vorstandsmitglied Elmar Franzen ließ es sich nicht nehmen in bester Mundart die Aufgaben der Raiffeisen-Idee gestern und heute zu erläutern.

Im Zentrum Kaifenheims steht die dem hl. Wendelinus geweihte Kapelle,1790 erbaut, liebevoll von der Nachbarschaft gepflegt und in Kaifenheim „dat Kapelltje“ genannt.

Wenige Schritte weiter wunderten sich die Besucher über auf der Leine aufgehängte Wäsche. Schnell war das Rätsel gelöst, denn um die Ecke kamen zwei in historischer Kleidung gewandete „Waschfrauen“ die im Brunnentrog des „Waschhäisje“ ihre Wäsche auswuschen und dabei in „Kahmder Platt“ ein Schwätzchen hielten. Ein gelungener Beitrag des Theatervereins.

1943 stürzte ein englischer Kampfflieger über Kaifenheim ab, die Teile des Flugzeugs stürzten ins Dorf verursachten aber nur überschaubaren Schaden, kein Bewohner kam zu Schaden. Der Hof, wo ein Flugzeugmotor „landete“ ist liebevoll hergerichtet und eine Erinnerung an das „alte“ Kaifenheim mit seinen vielen bäuerlichen Höfen.

Überragt wird Kaifenheim von der zwischen 1841 bis 1842 nach Plänen von Ferdinand Nebel errichteten neuromanischen Pfarrkirche  Gleich benachbart zur Kirche ist die „alte Schule“ und auch die „neue“ Schule die heute als Kindergarten genutzt wird. Das ehemalige im spätbarocken Stil erbaute Pfarrhaus ist heute Heimat einer Wohngruppe der Wohn- und Pflegeeinrichtung „St. Martin“ in Düngenheim.

Die Besucher erlebten Kaifenheim als sehr gepflegtes Eifeldorf das seinen rund 850 Bewohnern mit seinem reichen Vereinsleben Heimat bietet.

Gerhard Schommers