Plattschwätzer begeisterten Blankenrath
Fast 200 begeisterte Zuhörer konnten Gerhard Schommers, Vorsitzender der Mundart-Initiative und Jochen Hansen, Blankenrather Bürgermeister, im voll besetzten Saal des Gasthauses Gräff anlässlich des 19. Mundart-Nachmittags der Mundart-Initiative begrüßen.
Den Auftakt bildete Josef-Oster Daum aus Binningen mit seinen launigen Gesangsvorträgen die vom Publikum mit viel Beifall belohnt wurden. Erika Stephan aus Laufersweiler stand zunächst nicht auf dem Programm konnte aber die Zuhörer mit ihren Gedichten und dem Verlesen traditioneller Hunsrücker Rezepte in Hunsrücker Mundart aus ihrem Kochbuch „Pfeffer und Salz“ begeistern.
Die ehemalige Winzerin Christel Becker aus Ediger erinnerte daran, wie sich Winzerfrauen Gedanken machten und heute noch machen um die vielen Esser bei der Traubenlese bei Kräften zu halten. Auch aus Ediger kommt Werner Arbogast der für seine Geschichten mit unerwarteten Pointen viel Beifall erhielt.
Aus der Eifel, nämlich aus Forst-Eifel, kam Walter Becker und berichtete in seinem Vortrag „Mäine Draum“ was er sich von der heutigen Gesellschaft erhofft und erträumt.
Hoch her ging es beim Vortrag von Agnes Wilhelm aus Peterswald und ihrem Bericht über „die Innerbox im Wandel der Zeit“. Die gezeigten „Modelle“, einst viel Textil, heute kaum noch Textil, lösten, wahre Lachstürme aus.
Den Abschluss der ersten „Halbzeit“ bildeten die “Pitterschwäller Sängerknaben“,
acht gestandene Männer aus dem kleinen Hunsrückort, mit ihren gelungenen Gesangsvorträgen.
Nach der Pause brachte Ludolf Oster Kaifenheim mit seinem Gesangsvortrag „Iwwa en Breck“ den Saal wieder in Hochstimmung. Die „Breck“ konnten nur die Hängeseilbrücke an der Geyerlay und die damit verbundenen Vor- und Nachteile sein.
Manfred Millen aus Altstrimmig berichtete in wohl gesetzten Reimen und gewohnt gekonnter Art über die „Stremmija Kermes“ – einst und heute. Und Rudolf Hochscheid aus dem Moseldorf Reil berichtete was so alles zu tun ist wenn der Herbst kommt und die Lese beginnt.
Josef Peil aus Masterhausen brachte einige „Kabinettstückchen“ aus seiner jahrelangen Tätigkeit für und mit der Hunsrücker Mundart. Hunsrücker Anekdoten mit unerwarteten Pointen gab Edith Barden aus Sabershausen zum Besten. Für einen fulminanten Abschluss sorgte Hermann Schneider aus Kaifenheim mit seinem Bericht über „Dé verunfallte Wallfoat“. Dabei verlief die Wallfahrt der Eltern normal, aber was sich zu Hause ereignete war schon recht ungewöhnlich. Mit dem gemeinsamen Lied „Kein schöner Land“ ging nach über drei Stunden ein sehr unterhaltsamer Nachmittag zu Ende.
Gerhard Schommers