Kreis Cochem-Zell Tour

"Plattschwätzer" auf Tour im Kreis

Zu einer Mundart-Fahrt durch den Kreis Cochem-Zell hatte die „Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V.“ am Rande des „Dampfspektakels“ am Karsamstag 2010 eingeladen. Die fünfzig Plätze im Bus waren im Handumdrehen ausverkauft. Den Organisatoren des „Dampfspektakels“ und der Kreisverwaltung herzlichen Dank für die Bereitstellung des Busses.

Punkt zehn Uhr startete der Bus Mosel abwärts. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Josef Buchholz übernahm Gerhard Schommers das Mikrofon und berichtete über die Herkunft und Hintergründe der Spottnamen der Dörfer entlang der Mosel wie zum Beispiel der „Alfer Baachspoutzer“, der „Bugrammer“ und der „Bremmer Knubbe“. Zunächst gab es aber einen Stopp in St. Aldegund mit einem kurzen Gang durch den historischen Ortskern. Am „Stiehkraare-Brunne“ in Ediger wartete Werner Arbogast mit einem kleinen Umtrunk St. Aldegunder und Edigerer Weine und gab einen Überblick über die Geschichte von Ediger. Weiter ging es bis Cochem vorbei an den „Ellenzer Kause“ und den „Äänscha Kääsbouere“ Richtung Eifel. Im Forster Ortsteil Molzig (dort sollen mehr Kühe als Menschen leben) war das Ziel „Knebel’s Scheuer“, wo die „Plattschwätzer“ vom Hausherrn Albert Jung und von Edith Krötz-Gilles. mit einem Glas Apfel-Sekt aus Eifeler Äpfeln begrüßt wurden. Annemie Sesterhenn, Landfrauen-Vorsitzende, hatte eine köstliche „Ofen-Suppe“ zubereitet die es „in sich hatte“. Das Rezept hierzu machte später im Bus die Runde. Bei Viez und Apfelwein las dann Rainer Ningel aus Hambuch Geschichten aus seinem Buch „So war die Eifel“ und erntete hierfür viel Beifall.

Nächstes Ziel war die Brennerei und das Weingut Hambrech in Karden, Michael Hambrech erläuterte die verschiedenen Arten der Brennrechte und erklärte Begriffe wie „Brand“, „Wasser“ und „Geist“. Die entsprechenden Produkte konnten anschließend im historischen Keller, früher Teil des Stiftsbezirks, verkostet werden.

Nach dem Wechsel der Moselseite ging es das Flaumbachtal aufwärts vorbei am Kloster Engelport und der Pulgermühle, wo ganz langsam der Frühling erwacht. Vor dem Bürgerhaus Liesenich wurde die Reisegruppe bereits vom Duft des frisch gebrannten Korns, der Basis für den anschließend gereichten „Kornkawwi“ und des frisch gebackenen Backesbrotes erwartet. Der Kornkaffee weckte bei den Älteren Erinnerungen an die Zeit nach dem letzten Krieg und schmeckte ausgezeichnet ebenso wie die von der „Backesgemeinschaft“ liebevoll zubereitete köstliche „Eierschmea“ auf dem frisch gebackenen Backes-Brot. Das i-Tüpfelchen war dann der Liedvortrag von Inge Pulger „Ooos Heimat ess schii“, begleitet am Klavier von ihrem Ehemann Paul-Heinz. Jeder Teilnehmer konnte ein Tütchen „Kornkaffee“ mit nach Hause nehmen.

Froh gelaunt und voller schöner Eindrücke kehrte die Gruppe gegen 17 Uhr nach Bullay zurück wo am Umweltbahnhof die Vorbereitungen für die Veranstaltungen des SWR in vollem Gange waren. …und es wurde den ganzen Tag über (fast) nur Platt gesprochen. Die mehrfach gestellte Frage: „Wann wird eine solche Fahrt wiederholt?“ wird die Mundart-Initiative sicherlich im kommenden Frühjahr beantworten.

Gerhard Schommers