Mundart-Nachmittag in Lieg am 27. Oktober 2013
Die Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell hatte zu ihrem 13. Mundart-Nachmittag in die Sporthalle nach Lieg im Hunsrück eingeladen.
Schon eine Stunde vor Beginn trafen die ersten Gäste ein. Zum Beginn um 16 Uhr füllten rund 180 Besucher die schön geschmückte Halle. Die Frauengemeinschaft Lieg bewirtete die Gäste zur vollsten Zufriedenheit.
Vorsitzender Dieter Schlagkamp begrüßte die Gäste im Namen der „Plattschwätzer“ und Bürgermeister Walter Lauxen hieß die Gäste in seiner Gemeinde willkommen und stelle Lieg als Dorf auf den Hunsrückhöhen vor.
Die Moderatoren Werner Arbogast und Gerhard Schommers führten nun durch ein buntes Programm. Als Vertreterin des Hunsrücks startete Edith Barden aus Sabershausen mit „Anekdote vom Hunsreck“. Um den Hunsrück ging es auch beim Vortrag von Christel Becker aus Ediger, die begeistert vom Besuch der Mundart-Initiative im September 2013 auf dem „Strimmiger Berg“ mit den Dörfern Forst, Liesenich, Mittelstrimmig und Altstrimmig und dem Abschluss in der Pulgermühle berichtete.
Günther Schäfer aus Urmersbach, ein Neuer auf der Plattschwätzer-Bühne, berichtete über seine Erfahrungen und Erlebnisse beim Saunabesuch. Anschließend wurde es beschaulicher und intimer beim Gesangsvortrag von Inge Pulger, wie immer von ihrem Mann Paul-Heinz auf dem Piano begleitet weiter mit ihrem Vortrag „Batt es datt?“ Mit viel Schwung und Gitarrenbegleitung trug dann Ludolf Oster aus Kaifenheim seine selbst verfassten Lieder „Et es lang her“ und „Su es dat – Platt es nett Platt vor.
Nach einer Pause zur Stärkung von Aktiven und Zuschauern eröffneten Alfred und Ruth Pitsch aus Kail den zweiten Programmteil. Alfred stammt aus Kail, vor Ort „Kaal“ genannt, Ruth ist ein Mosel-Mädchen aus Pommern, dort „Puumere genannt, wobei man in Kail das schöne Pommern „Poumer“ nennt. Im Wechselvortrag führten die „Pitschs“ vor, wie unterschiedlich das Moselfränkische in Kail in der vordersten Eifel und von Pommern im Moseltal sich anhört.
Silvia Kunz-Wagner aus dem kleinen Dörfchen Hundheim bei Kastellaun, auf einem Bauernhof aufgewachsen, berichtete wie es früher bei der „Eahr“ = Ernte von „Grummbere“ und „Rummele“ zuging. Musikalisch war die Fortsetzung des Programms mit Hildegard Bauer (Gesang) und Eva Schäfer (Gitarre und Gesang) aus Alf mit zwei Liedern aus der guten alten Zeit, z.B. von dem „Dalerche“ mit dem man auf die Kirmes ging.
Klaus Wissen aus Düngenheim war mit 84 Jahren der Senior der Aktiven. Mit viel Temperament berichtete er von der alten Zeit über die Geschichte mit dem „Sprung en de Kalkbitt“ und der „Mäisfall off dä Fistebank“. Allerdings sollte die „Maisfall“ nicht beim Mäusefangen hilfreich sein sondern einen „Liebhaber“ beim „Fensterln“ abschrecken.
„Moselstolz“ mit Bärbel Serwazi aus Mesenich und Regina Fuhrmann aus Ellenz unterhielten dann mit „Leedscha von däa Mussel off Platt“ und begeisterten das Publikum. Agnes Wilhelms aus Peterswald-Löffelscheid beklagte sich in einem Vortrag, der bei den älteren Zuhörern Erinnerungen an ihre Jugend weckte über die mangelnde Offenheit der Eltern wenn es um Themen wie Liebe und Sexualität ging. Peter Stork aus Zell-Kaimt ist ein gern gesehener Gast auf der Bühne der Plattschwätzer und erklärte den Zuhörern wie so das Verhältnis der „Zeller“ und „Kaamda“ untereinander ist.
Nach über drei Stunden Programm versammelten sich die Aktiven auf der Bühne um zusammen mit dem Publikum zum guten Abschluss „Kein schöner Land“ zu singen.
Gerhard Schommers