Blankenrath Mundartabend

MUNDARTABEND IN BLANKENRATHMundart schweißt zusammen

Plattschwätzer von Eifel, Mosel und Hunsrück begeisterten in Blankenrath

Den zehnten Mundart-Abend seit der Gründung im Jahr 2007 veranstaltete die „Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V am 25. März 2012 im Saal Gräff in Blankenrath.
Der schön geschmückte Saal war schon vor Beginn der Veranstaltung bis auf den letzten Platz gefüllt. Vorsitzender Josef Buchholz begrüßte die Gäste. Ihm folgte Jochen Hansen, Bürgermeister der Gemeinde Blankenrath, gewissermaßen als Hausherr. Er betonte, dass unsere Mundart Gemeinsamkeit und Zusammenhalt fördert und festigt.
Es wurde mucksmäuschenstill im Saal als Inge Pulger von der Pulgermühle musikalisch begleitet von Ihrem Ehemann Paul-Heinz „Dat Keaschbel unn rundnarimm“ beschrieb“. Blankenrath, wo der Flaumbach entspringt und die zum Kirchspiel Blankenrath gehörenden umliegenden Gemeinden wurden beschrieben und besungen, erzählt wie es früher war, als es dort noch das „Amt“ gab und die Gendarmeriestation.
Martin Reis aus Briedel beschrieb dann, was beim „Fehsche gi“ so alles passiert und was man erlebt.
Die Eifel vertrat Hermann Biersbach aus Lutzerath. Er erlebte noch die letzte Bewohnerin der „Molter-Mill“ im Erdenbachtal, die als Kind täglich bei Wind und Wetter dreieinhalb Kilometer bergauf nach Lutzerath in ihren „Pinneschooh“ zur Schule ging und nach der Schule die gleiche Strecke zurück.
Die Gesangsgruppe „Four Seasons“ aus Blankenrath zog mit dem Volkslied „In einem kühlen Grunde“ in den Saal ein und begeisterte mit ihrem Lied „Dörfje, mäi Dörfje“ und brachten so ihre Verbundheit mit der Heimat zum Ausdruck.
Nach der ersten Pause besang die Gesangsgruppe „Moselstolz“mit Bärbel Serwazi, Regina Fuhrmann und Elisabeth Kranz mit die „Hue Berje“ und die „Wingertsmouer“ihre schöne Mosel-Heimat.
Helmut Christ aus Blankenrath gab dann zwei Hunsrücker Steckelscher zum Besten:
„Die Tubbacksbix“ und „Dä Dockta“. Diese Beiträge stammen aus der Feder von Horst Hohl aus Kastellaun.
Aus der Eifel, aus Urmersbach, war Elisabeth Junglas gekommen um über „Dee aal Poss-Stell on Ormeschbach“ zu berichten, eine „Dienstleistungseinrichtung“ wie man sie heute leider nicht mehr kennt.
Günther Bretz aus Cochem, Spezialist für Spott- und Necknamen der Dörfer, 
berichtete über die „Blangada Huuhsäicher“, die „Hasericher Hosse“, die „Häsada Dallesse“ und viele andere mehr.
Küchenduft verbreitete sich dann im Saal mit „Die Zwei“ aus Müllenbach, nämlich Johannes Schwall und Rolf Peters, die in einem gekonnten Gesangsvortrag die Herstellung von „Deppe-Kochen“ nicht nur besangen sondern auch demonstrierten.
Kostenproben wurden anschließend im Saal rumgereicht.
Zurück auf den Hunsrück behauptete Manfred Millen aus Altstrimmig „Streemija Platt is garnett schwea“. Während seines gekonnten Vortrags wurde er ständig von Beifall unterbrochen.
Auch vom Hunsrück ist Cilli Alt aus Peterswald-Löffelscheid. Die mit Abstand älteste Aktive mit 88 Lebensjahren erzählte „Dat Steggelche von der Maus em Theader“.
Peter Stork aus Kaimt wusste viel über die Eigenarten der „Kaamder“ zu berichten, insbesondere über ihre Fähigkeit, die sie während und nach dem Krieg entwickelten, um die Fleischversorgung zu sichern – aber auch manch anderen Schwank aus der Kaamder Historie.
Den Schlußpunkt setzte Agnes Wilhelms aus Peterswald-Löffelscheid mit ihren Anmerkungen über die „Blangada Booze“ Die Leute im Blankenrather Kirchspiel wissen, was damit gemeint und bei weitem nicht jeder Blangada auch ein „Booze“ ist.
Werner Arbogast führte wie immer mit viel Witz und Spontanität als Moderator durch den Abend. 
Nach über drei Stunden Programm sangen die begeisterten Besucher gemeinsam das Volkslied „Kein schöner Land“ und fuhren von einem erlebnisreichen Mundart-Abend in ihre Heimatdörfer.
Dem Team des Gasthauses Gräff ist für eine hervorragende Bewirtung zu danken.

Gerhard Schommers