Moselfahrt Mundartreise

Plattschwätzer auf Moselfahrt

Die Mosel auf „Platt“ erkundet.
Die Mundart-Initiative hatte zur abendlichen Moselfahrt eingeladen.
Die Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V. besteht nunmehr seit fünf Jahren.
Grund genug, dies mit einer Veranstaltung der besonderen Art zu feiern.
Die Plattschwätzer hatten die „Stadt Zell“ der Reederei Kolb für eine Abendfahrt von Beilstein nach Zell und zurück gemietet und ihre Mitglieder und alle an unserer heimischen Mundart Interessierten zur Teilnahme eingeladen. Über 170 Gäste füllten das Schiff als die Leinen los gemacht wurden.
Als besonders „Schmankerl“ war angekündigt worden dass von allen dreizehn Dörfern die das Schiff auf seiner Fahrt passiert ein Einheimischer „sein“ Dorf in „seinem“ Platt vorstellt.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden der Mundart-Initiative, Josef Buchholz, übernahm Gerhard Schommers die Regie und bat Bruno Scheuren aus Briedern, sein Heimatdorf vorzustellen was er mit viel Enthusiasmus tat. Ihm folgte Heinz Pauly für Mesenich der die hohe Attraktivität von Mesenich als Wein- und Urlaubsort hervorhob mit grossem gastronomischem Angebot, mehr Gästebetten als das Dorf Einwohner hat und einem schönen Campingplatz.
Senheim wurde von Bäckermeister Lothar Stenz vorgestellt und das gegenüber liegende Senhals von Maria Esch. Beide Dörfer bieten ausgezeichnete Weine an, sind begehrte Urlaubsorte nicht zuletzt wegen ihrer vielfältigen Gastronomie und der attraktiven Umgebung.
Für Nehren sprach Rudolf Liebfried und verwies auf die lange Geschichte des Dorfes, die bekannten „Römertempel“ und den schon fast als Insel an der Mosel gelegenen Campingplatz.
Den bietet auch Ediger-Eller, für das Werner Arbogast das Mikrofon übernahm.
Der Ortsteil Ediger hatte viele Jahre Stadtrechte, war von einer Stadtmauer umgeben von der noch erhebliche Teile erhalten sind. Der Turm der Martinskirche ist von einmaliger Schönheit, das Dorf selbst mit seinen vielen Klosterhöfen und Fachwerkbauten immer einen Besuch wert. 
Als der Steilhang des Calmont in Sicht kam übernahm es Oswald Gietzen seinen Geburtsort Bremm vorzustellen: die Klosterruine Stuben, den viel besuchten Calmont-Klettersteig, die schöne Kulisse der Moselfront von Bremm.
Bevor die „Stadt Zell“ in die Schleuse einfuhr stellte Franz Josef Blümling das historische und heutige Neef vor: die berühmte Weinlage Neefer Frauenberg, das historische Burghaus und viel Sehenswertes im Dorfinnern.
Nach Passieren der Schleuse kam St. Aldegund in Sicht. Gerhard Schommers übernahm es zu erklären, wie sich das mit dem „Sankt“ über die vielen Jahrhunderte entwickelt hat, woher der Zweitname „Dalliend“ kommt und weshalb man das Dorf auch als „Bugramm“ bezeichnet und seine Bewohner die „Bugrammer“. Ein besonderes Kleinod ist die romanische Alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert.
Hildegard Bauer hatte die Aufgabe übernommen, über Alf zu berichten. Alf war schon immer ein zentraler Ort wegen seiner günstigen Verkehrslage. Den „Alfer Baachspoutzer“ kennt man mittlerweile überall, er ist das meist fotografierte Motiv, insbesondere wenn er im Minutentakt in den Bach spuckt.
Das gegenüberliegende Bullay präsentierte Willi Schumacher, ein gebürtiger Merler aber mittlerweile in Bullay „zu Hause“. Aus dem recht kleinen Bullay hat sich, auch durch seinen Bahnhof, den zentralen Busbahnhof und viele Einkaufsmöglichkeiten zu einem Ort mit mehr als 1600 Einwohnern entwickelt. Gewissermaßen das Wahrzeichen von Bullay ist die filigrane doppelstöckige Moselbrücke.
Über das Dorf des „Pissamann“, gemeint ist der Zeller Stadtteil Merl, berichtete Silvia Steffens-Durm. Merl verfügt nicht nur über bekannte, bestens gepflegte Weinlagen sondern auch über die „längste Kirche der Welt“. Gemeint ist damit die im Ortskern stehende Pfarrkirche, die ehemalige Klosterkirche der Minoriten und der mehrere hundert Meter entfernt stehende Kirchturm der früheren Merler Kirche auf dem Friedhof am Berghang.
Die Stadt der „schwarzen Katz“ und das gegenüber liegende Kaimt stellte Johannes Hallebach vor. Weltbekannt ist Zell durch die „Zeller Schwarze Katz“, den „runden Turm“, den ehemaligen Pulverturm der historischen Stadtbefestigung, die reich gegliederte Moselfront und das historische Bild des Stadtteils Kaimt.
Die Teilnehmer wurden damit auf der Fahrt die Mosel aufwärts bestens informiert
über Geschichte und Gegenwart unserer schönen Moselregion.
Auf der Rückfahrt unterhielten Inge und Paul-Heinz Pulger mit dem selbst verfassten gemütvollen Lied „Heimat“ und Bärbel Servazi sowie Regina Fuhrmann von der Gesangsgruppe „Moselstolz“ begeisterten mit drei selbst getexteten Liedern rund um den Wein.
Gegen 23.30 Uhr verließen die gut gelaunte Fahrtteilnehmer voller schöner Eindrücke die gastliche „Stadt Zell“.
Gerhard Schommers 

Die Moselfahrt in der Presse

Ein Artikel in der "Blick": plattschwaetzer_untermosel_samstag-19-mai-2012.pdf [209 KB]