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Binningen Mundartwanderung

BINNINGEN - MUNDARTWANDERUNG„Binnig“ begrüßt Mundartwanderer!

Eine Premiere der besonderen Art fand im schönen Eifeldorf Binningen am Samstag, dem 3. Mai 2014 statt. Eingeladen hatte Gerhard Schommers, Vorstandsmitglied der Mundartinitiative im Kreis Cochem-Zell e.V.. Im Gedenken an den verstorbenen Dieter Schlagkamp, der die Idee der Mundartwanderung mitentwickelt hat, traf sich die bunt gemischte Gruppe aus dem gesamten Landkreis auf dem Dorfplatz in Binningen. Von dort aus starteten die 30 Teilnehmer zu einer Wanderung rund um das 700 Einwohner zählende Eifeldorf. 
„Dorfscheffe“ Günter Urwer sparte nicht mit Anekdoten im Binninger Platt und auch wenn er sich als echter „Eifler“ fühlt, spaßte er in bestem Moselfränkisch und führte durch sein „Binnig“. Die jüdische Synagoge, die jüdische Schule und auch der bestens gepflegte jüdische Friedhof waren Stationen der Wanderung genau wie die Steinofenbäckerei von Martin Mohr. Vorbei am Schützenhaus zur römischen Villa Rustica ging es hin zur Klosterruine Rosenthal, dem wohl bedeutendsten Kulturgut der Gemeinde. Gemeinsam mit Albert Jung hat Günter Urwer vor 10 Jahren die Initiative Rosenthal aus der Taufe gehoben. Die Geschichte des vergangenen Zisterzienserklosters liegt beiden am Herzen und so bekamen die Mundartwanderer interessantes zur Klostergeschichte, den Äbtissinnen aber auch zum Orden der Zisterzienser hören. 
Der „Rusendahler Kläs“ hat es beiden besonders angetan und deshalb wurde auch bestes Mirabellenwasser mit Namen „Rusendahler Kläs“ ausgeschenkt. Gleichnamiger Eremit hat bis etwa 1910 an der Klosterruine ein ärmliches Leben geführt und ist in Binningen heute noch eine bekannte Figur der Gemeindegeschichte. Weiter ging es entlang des romantischen Pommerbach vorbei an der „Georgslei“ mit dem Ritter Georg. Die Georgssage, die mit der Klostergründung in Verbindung steht, faszinierte die Wanderer bei herrlichem Sonnenschein. Je nach Sonnenstand glänzt das Schwert der Reiterskulptur und zeigt den Besuchern des Pommerbachtales von Ferne den Standort der Georglei. 
An einer Stelle im Tal, da wo heute Bäume und Sträucher wachsen, stand vor 150 Jahren noch eine munter klappernde Mühle an der „Werwese Baach“. Die Geschichte der „Spoormill“ und den dazugehörigen Brudermord gab Günter Urwer zum Besten. Der Höhepunkt der Wanderung war natürlich die Einkehr auf der Villa Margarete bei Wirtin „Inge“. Die unvergesslichen Schlager der 60er Jahre“ aus der alten Musikbox verzauberte alle Besucher. 
Bei Wein und Inges Schinkenschnittchen ließen die Wanderer die vielen Eindrücke noch einmal Revue passieren. Alle waren sich einig, dass diese erste Mundartwanderung im Landkreis etwas ganz besonderes war. Den Charme der moselnahen Eifel kann man besonders gut erfahren, wenn man mit „Eifler Originalen“ durch die Wälder und Feldflur streift. Der Zungenschlag des Moselfränkischen ist etwas Einmaliges und eine Nuance emotionaler als die hochdeutsche Sprache. Günter Urwer und Albert Jung haben mit dieser Veranstaltung ein Stück Heimat vorgestellt, dass in dieser Kombination bisher nur ganz wenige Menschen im Landkreis kennen.