Edith Barden
"En Zelse woret se lewwe schie, wu stelle ma nur die Rärrer hie."
Die "Zelser" Mundart wird damit oft verspottet, weil sie so ganz anders ist, wie zum Beispiel die Sabershausener, obwohl beide Orte nur 3 km von einander entfernt sind.
Quelle: E. M. Barden
Of Käisatslay
Von Käisert* bes an Pondelsbank**
Em Zelser Wald, hon ich als Kend,
su manches mol mei Zait vertrief.
Of Käisert, an der Gipfel Spetz,
mei Nas em fresche Wend gehieft.
Die Erzgruf hat mat aangedohn,
manch Klitzersteinche ich gefounn.
Em staile Hang hon mia gehuckt,
tag aus tag en, ob Ren ob Sounn.
Och wore mia als Dunnerkaile,
em Hehnerstall en Ei geklout.
Dat Schmalzsteck of dä Mest geschmess,
dat Soundachskleidche mia versaut.
Ob erschde Mai, ob Vadderdaach,
em Zelser Bach, do woa wat los.
Met Bulldoc oder Leiderwahn,
woa ma debai, ob klein ob groß.
Of Pondelsbank hot sich getroff,
dat Gretsche gehr met ihrem Franz.
Am Omend dann, an Langs em Saal,
geschwung dann noch en flotte Danz.
Ob Knutscherai em Kläsjes Keller,
manch Mädche do die Lepp gespetzt.
Dä junge Bosch, ä hat vill Fraid,
en manche Baam en Herz geschnetzt.
Su woa dat freher hay bai uss,
manch schiene Daach hon mia verbraacht.
Ob en der Schauer, em Gebälk,
ob mia ent Hey us hingelaacht.
Ob Koh gemoulk, ob Wutz geschlacht,
ob of em Hof en Pull getappt.
En Piese Gade, mir gewitzt,
en Erbel us ganz flott stebitzt.
Sun Schellmesteck, dat hot ma gehr,
an manche Daach su vapreziert.
Ma hot sich nix dobai gedaacht,
ma hot sich och net drem scheniert.
Lang es et her, dat dat su woa,
su denk ich manischmol zereck.
Em dunkle Wald, on of da Hie,
en Zelse woret se Läwwe schie.
Geschrieben von: Edith M. Barden
* "Käisert" ist ein Felsvorsprung im Wald
** "Die Pondelsbank" ist früher eine romantische Stelle im Flur gewesen.
Zu dem Gedicht von Edith Barden "Wie et frea su woar en Zelse“
Diese schönen Erinnerungen der Edith Barden, wie es einst “en Zelse frea of Käisert un of Pondelsbank su woar“, lassen sich noch eine Generation weiter zurück verfolgen. Es existieren sogar noch Photographien von diesen einstigen „Vergnügungsorten“ der jungen Leute in Zilshausen. Sie finden sich in der „SCHUL - UND DORFCHRONIK VON ZILSHAUSEN“, die 2002 ins Internet gestellt wurde. Unter "Freizeitvergnuegen der Dorfjugend“ (Kapitel 14) liest man dort im Zusammenhang mit den einschlägigen Bildern u.a. das folgende:
„ ... (sonntags) nach der Andacht oder "Christenlehre", die man nicht versäumen durfte, begann die Freizeit. Man ging - zunächst meist Jungen und Mädchen getrennt und in Jahrgangsgruppen - spazieren und traf sich dann mit den anderen of Pondelsbank, wo heute das Haus "Irnich" steht, of Käisatslay, of da Haad, an Berzeltshäisje oder am Wasserfall. Überall gab es da von den Jugendlichen selbst gezimmerte Bänke. Da saß man zusammen, sproochte, machte "Plän" (d.h. "dummes Zeug"), oder sang gemeinsam ...“
Fotos: “of Pondelsbank” und “of Käisatslay”
Quelle: maplusma@freenet.de