Wie der Name Gevenich entstand, dafür gibt es zwei Erklärungen: Eine historische und eine volkstümliche. Wir wollen uns hier auf die volkstümliche Variante beschränken. Sie ist der von der Kreislehrervertretung Cochem im Jahr 1956 herausgegebenen heimatkundlichen Sammlung „Am Sagenborn der Heimat, Teil II“ entnommen und stammte aus der Feder von Elisabeth Theobald aus Gevenich.
Vor langer Zeit klapperte am Waldrand in der „Franzosenkaul“ eine schöne Mühle. Der Müller war vom vielen „Moltern“ wohlhabend geworden, aber der unehrlich erworbene Reichtum versteinerte sein Herz. Vorüberziehende Wanderer und Bettler, die in der Mühle um einen Imbiss oder ein Almosen vorsprachen, wies der geizige Müller barsch ab.
Eines Tages kam eine Familie an der Mühle vorbei, der es in den lieblichen Quellgründen des Ellerbaches gut gefiel. Namentlich hatten es den Leuten das trauliche Rauschen des Wassers und das lustige Klappern der Mühle angetan. Sie erbauten sich in der Nähe eine Hütte. Das war dazumal sehr schwer. Oft hätten die Leute ein wenig Hilfe bitternötig gebraucht. Aber der reiche Müller beschied alle Bitten schroff und kurz: „Ich gebe nichts!“ Sie nannten ihn daher einfach den Müller „Gebenichts“.
Später siedelten sich immer mehr Leute um die Hütte an und so entstand ein kleines Dorf, dem die Nachbargemeinden zur Erinnerung an jenen geizigen Müller den Namen „Gebenichts“ gaben, obschon dieser längst verarmt den Ellerbach hinuntergegangen war. Aus diesem Namen ist dann im Laufe der zeit GEVENICH geworden.Das Schicksal der hartherzigen Müllers „Gebenichts“ aber ist in Gevenich insofern im entgegengesetzten guten Sinne lebendig geblieben, als die Dorfbevölkerung heute weit und breit im Eifelvorland als besonders gastfreundlich, freigebig und mildtätig gilt.
Quelle: Günter Bretz
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