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Liebe Plattschwätzerinnen und Plattschwätzer!

Der Advent hat begonnen, Weihnachten steht „vor der Tür“ und bald ist das Jahr 2024 Geschichte. Zeit, einen kleinen Rückblick zu halten.

 

Am 3. Mai  2024 fand die Jahresversammlung der Mundart-Initiative statt. Teil der Tagesordnung war die Neuwahl des Vorstandes. Leider ist es nicht gelungen, für den aus gesundheitlichen Gründen leider aus dem Vorstand ausgeschiedenen Manfred Millen einen Nachfolger zu finden. Wir danken Manfred nochmals für seine langjährige Mitarbeit. Seine Vorträge waren stets ein Höhepunkt unserer Mundart-Nachmittage. Ansonsten ist der neue Vorstand „der alte“. Wer aus dem Kreis unserer Mitglieder die Vorstandsarbeit und damit die Pflege und Erhaltung unserer schönen Mundart unterstützen möchte, den laden wir herzlich ein, sich für eine Mitarbeit im Vorstand zu melden.

 

Der Mundart-Nachmittag am 26. Mai in Düngenheim war wieder ein voller Erfolg mit einem abwechslungsreichen Programm.

Der Besuch des Ulmener Maars, des Jungferweihers und des verbindenden Stollens war ein eindrucksvolles Erlebnis.

Nach Merl ging es am 16. August. Die meisten kennen nur die Moselfront von Merl vom „Durchfahren“. Die wahren Schätze findet man allerdings im Dorfinnern, vornehmlich in der Zandtstraße. Referent Kalla Beuren verstand es,  Alt-Merl optimal zu präsentieren.

Am 14. September luden wir zum Besuch des „bürgerlichen Trier“ ein. Das klerikale Trier mit Dom, Liebfrauen usw. kennt eigentlich jeder. Aber wie lebten die Trierer Bürger in den alten Zeiten ? Das verstand Ewald Thömmes in hervorragender Form den Gästen – teils in Trierer Mundart – zu vermitteln.

Zu einer Lesung mit Geschichten einer Jugend im Eifeldorf war Inge Arenz aus Düngenheim am 9. November eingeladen. In einem voll besetzten St. Aldegunder Gasthaus erlebten die Teilnehmer einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen  Nachmittag.

Die Mundart-Initiative hatte sich um den „Kultur-Förderpreis des Kreises Cochem-Zell“ beworben und war mit dieser Bewerbung erfolgreich. Am 10. Oktober wurde der Förderpreis, verbunden mit einer Fördersumme von 1500 € an Mitglieder unseres Vereins im Rahmen einer schönen Feier im Kreishaus verliehen.

Am 16. August 2024 wurde unserem Vorsitzenden Gerhard Schommers die „Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz“ in einer Feier im Kreishaus verliehen. Die Verdienstmedaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz. Gerhard Schommers ist seit vielen Jahren aktiv nicht nur bei den „Plattschwätzern“ sondern ebenso beim Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, mit dem Projekt „Senioren in Bewegung“, dem Netzwerk St. Aldegundis und in seinem Heimatdorf. 60 Jahre war er für die Finanzen der Kirchengemeinde und die Pflege und Erhaltung der romanischen Alten Kirche und der neugotischen Pfarrkirche am Moselufer aktiv. Zuletzt initiierte und organsierte er die Präsentation von St.Aldegund auf KuLaDig und der KuLaTour. Unzählige Gäste führte Gerhard Schommers in den letzten 25 Jahren durch sein Heimatdorf und seine Kirchen.

 

Auch nach jetzt siebzehn Jahren seit Gründung der Mundart-Initiative wird es im 18. Jahr mit Veranstaltungen weiter gehen. Anfang Januar 2025 wird der Vorstand das Programm 2025 abstimmen.

Und was wäre eine Nachricht der Mundart-Initiative ohne Beiträge in Mundart?

Weihnachtssmaat

von Edith M. Barden, Sabershausen/Hunsrück

Em letzde Joahr woa ich mol met nem eigene Stand offem Weihnachtsmaat. Schien es dat, die Laid ze beobachte. Wie se gucke koumme, Fazellcha halle, och mol wat kaafe, wenn ma Gleck hot.

Dat hot morriens em zehn Oua schon su gut no Zimtwaffele geroch, Laid, ich kann uch sahn, mei Herz es ma offgang. Et woa Weihnachtsflair pur. Ma trifft vill Bekannte, die ma vielaicht schon lang net mie gesehn hot. Die stelle dann su doumme Froe, wie: Wat mist dou dann hey? Jo, wat maach ich wohl hey wolle, vakaafe, viellaicht.

Annere koumme, die ma och persönlich kennt, die gucke flout of die anner Said, wenn se eine sehn, fia lauder Angst, se meesten ebbes kaafe. Dobai kann ma bai mia och nur gucke, ohne wat se kaafe.

Ich hon metkret, wie ei Fra zoa anna sat: „Hoste och dein Geldbeutel got gefüllt, bevia de hey hin koumst?“. Die kount ganet do triwer lache. Ich schon.

Die Laid sen jo e bissje knouserisch, woa. Dat moß ma schon saan. Viellaicht sense och nur iwerfellt met dem ganz Gescherr. Of jede Fall hon manche Maatfraue en Gesicht gemach, wie siwe Daach Rehn, weil se nix verkaaft hon. Die Frau schräch geniwer von mir hot gesaat: Nächstjoa fahr ich werra no Maye of die Burg, do verkaift ma vill mie.

Guck mol ahn, honich gedaacht. Die raiche Bimsmillionäre. En da Eifel laid wohl dat ganz Geld, wat us arme Hunsrücker hey so fählt..

Spass bai Said, die Maatlaid hon et ganz schien schwer. Do bai verkaafe die nur deutsche Wertarbeit. Dat soult us doch eigentlch  wichtig sen, damet et en osem Land doch werrer offwärtz giet.

Mia Daitsche mache et us jo selwer schwer Wu all noch net dran spare, es am Esse on am Trinke. Dat es doch wenigstens ebbes.

Frohe Weihnachte !

Knecht Rupprecht von Theodor Storm

In Strimmiger Platt übersetzt von Manfred Millen

und von den  Schulkindern

am Altentag 2011 vorgetragen

 

Knäächt Rupprächt

 

Von rous,vom Wald, do kommen ich her.

Dä Schnie läit hu, un et gäht sich schwer.

Rundnerimm off der Dännespetze

war et om funkele,glänze un bletzte.

................................................

Von owwe ous der Himmelsdier

hollet Chresstkindche geguckt no mir.

Un dorch dä deef verschniete Wald

hot hääl säin Stemm erunnageschallt:

 

„Knäächt  Rupprächt“,hollet geroof,“et gett Zäit..

heff mol däin Feeß un dummel dich käit!!

All Kerze säin schu ogefange

un die Himmelsdier es wäit offgange“

 

„Die Alde un die Junge solle

sich von der Arwet mol erholle:

Un mor flehn ich,wenn et Wälla hällt,

selwa runna off die Welt.“

 

„Chresstkindche „saht ich dodroff,

„hall mich wäil net länger off...

ich moß  noch en paar Därfa häi,

bo mäsdens brave Kenna säi.“

 

Et saht:“Hoss dou dä Sack och mett?“

„Ai allemool, säis dou datt net?-

voll Äppel,Ness un Zuckastään

datt mejen se..ob gruuß ob klään.“

 

Et fräät“Es och die Root berääd

falls et anschda ganett gäät?“

„Na klar“,saht ich,“die es dobäi,

en ganze Bindel honn ich häi.“

 

„Good „saht et..“su ess et räächt

un wäile gieh, mäi gola Knäächt!“

...............................................

Von rous ,vom Wald,do kommen ich her

dä Schnie läit hu,un et gäht sich  schwer.

Ich brängen uch die Wäihnachtszäit

un.?....hott ihr uch gescheckt..ihr Läit?“

 

Der Vorstand der Mundart-Initiative dankt allen Aktiven, allen Besuchern unserer Veranstaltung, allen Mitgliedern für die Treue zu unserem Verein. Wir wünschen Euch eine besinnliche und gemütliche Adventszeit, Frohe Weihnachten im Kreis Eurer Lieben und für das Neue Jahr Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.

Für den Vorstand

Gerhard Schommers, Vorsitzender

Inge Arenz begeisterte in St. Aldegund

Die Mundart-Initiative im Kreis Cochem-Zell e.V. hatte Inge Arenz aus Düngenheim zu einer Lesung in St. Aldegund eingeladen. Erwartungsvolle rund vierzig Teilnehmer warteten am 9.November 2024 gespannt auf die Geschichten aus den 50er und 60er Jahren, der Jugendzeit von Inge Arenz – und sie wurden nicht enttäuscht. Es war „mucks-mäuschen-still“ im Gasthaus Scheid-Friedrichs als Inge Arenz in ihrer unnachahmlichen Art das Leben im Eifeldorf, in der gut katholischen Familie, die Arbeit in der landwirtschaftlich geprägten Region beschrieb. Es war eine andere Zeit. Das Leben war einfacher – aber nicht einfach. Und dass die Geschichten immer wieder „gewürzt“ waren mit Worten oder Sätzen in „Dinichemer Platt“ machte die Geschichten authentisch.

Ein Auswahl an Geschichten hat Inge Arenz in ihrem Buch „Eine Kindheit in der Eifel“ herausgegeben, das man für nur 12 € im Buchhandel erwerben kann. Es gibt weitere Termine für Lesungen in unserer Region deren Besuch nach dem Erlebten in St. Aldegund nur empfehlen werden kann.

Gerhard Schommers

Foto: Klaus Wendt

Plattschwätzer erhalten den Kulturförderpreis des Kreis Cochem-Zell

In Abwesenheit von unserem Vorsitzenden Gerhard Schommers, konnte der stellv. Vorsitzende Walter Becker in Begleitung von Vorstandsmitglied Hilde Schultes und Ehrenmitglied Josef Buchholz mit Gattin den Preis von Landrätin Anke Beilstein entgegennehmen. Die Laudatio hielt das Vorstandsmitglied der Sparkasse EMH, Eric Westerheide.

Foto: Hilde Schultes

Die Plattschwätzer besuchten das „bürgerliche“ Trier.

Bei trockenem aber kühlem Wetter am 14.Sept. erreichten die 26 Teilnehmer per Bahn „die älteste Stadt Deutschlands. Auf dem Platz vor der Porta Nigra erwarte die Gruppe Ewald Thömmes, ein echter Kenner seiner Stadt, der teils in „Trierer Mundart“ in unterhaltsamer Weise sehr viel Interessantes zu berichten wusste.

Es ging bei diesem Besuch nicht um das „römische“ Trier, auch nicht um die lange christliche Tradition von Trier. Vielmehr lag der Schwerpunkt bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Geschichte der letzten drei Jahrhunderte. Die Bevölkerung litt Jahrhunderte lang unter der Feudalherrschaft des Adels und der Kirche. Gute Zeiten erlebten die Trierer zur Zeit der französischen Besatzung zur napoleonischen Zeit. Die Menschen waren freier, konnten sich durch Handwerk und Handel wirtschaftlich verbessern. Die nachfolgende preußische Zeit war dann wieder von vielen Zwängen „von oben“ geprägt.

Nur zwei Persönlichkeiten sollen erwähnt werden, die sich um die Belange und das Wohl  der normalen, meist in ärmlichen Verhältnissen lebenden  Bürger kümmerten. Der wohl Bekannteste ist Karl Marx (1818-1883). Aber ebenso Georg Friedrich Dasbach (1846 – 1907) Priester, Politiker, Verleger, sorgten sich um die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Arbeitern und Bauern.

Der Rundgang startete an der Porta Nigra, dem ehemaligen römischen Stadttor und Wahrzeichen der Stadt, bis zur napoleonischen Zeit mit einer Kirche überbaut, es ging über die Simeonstraße zur Bürgerkirche „St. Gangolf“  und weiter zum Stockplatz, an dessen Stelle sich in früherer Zeit das jüdische Dorf befand. Dort wurde den Teilnehmern zur Erfrischung das Trierer Traditionsgetränk, nämlich Viez, angeboten. Durch Wohnstraßen mit zahlreichen teils prächtigen Bürgerhäusern wurde die Moselfront an der „Kaiser-Wilhelm-Brücke“ erreicht und damit das ehemalige Fischerdorf „Zurlauben“, auf trierisch „Zalawen“. Und wie es sich für echte Moselaner gehört, wurde in das Gasthaus „Mosellied“ eingekehrt. In diesem Haus wurde Georg Schmitt 1821 geboren, der 1844 das wohl bekannteste Mosellied „Im weiten deutschen Land“ komponierte. Und bevor es auf der moselseitigen Terrasse des Gasthauses zum Essen ging, wurde vielstimmig „Im weiten deutschen Lande“ gesungen. Es war ein erlebnisreicher Nachmittag.

Gerhard Schommers erhält Verdienstmedaille des Landes

Unser Vorsitzender der "Mundartinitiative im Kreis Cochem-Zell e.V.", Gerhard Schommers aus St.Aldegund, erhielt die höchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz, die goldene Verdienstmedaille.

Gerhard Schommers wurde für sein vielfältiges Engagement für die Allgemeinheit, für sein Ehrenamt in den unterschiedlichsten  Gruppen ausgezeichnet. In einer Feierstunde im Sitzungssaal der Kreisverwaltung bekam Gerhard Schommers die Auszeichnung verliehen. Dazu gratulieren wir ihm zu dieser verdienten Würdigung von ganzem Herzen.

Protokoll Mitgliederversammlung 

der Mundartinitiative e.V. im Kreis Cochem-Zell am 3. Mai 2024

Tagungsort: Gasthaus Scheid-Friederichs, St. Aldegund, Beginn 16 Uhr.

Vorsitzender Gerhard Schommers begrüßte die Anwesenden und berichtete über die Vereinstätigkeit 

2023/2024.

Am 5. Mai 2023 besuchte die Mundartinitiative mit fast 50 Mitgliedern die Gemeinde Hatzenport. Der Biowinzer Thomas Ibald präsentierte sein Dorf.

Am 27. Mai 2023 beteiligte sich die Mundartinitiative an einer Mundartveranstaltung auf dem Zeller Marktplatz. Gerhard Schommers und Werner Arbogast vertraten mit Vorträgen den Verein.

Am 26. August 2023 besuchten 30 Mitglieder Mendig. Dort führte der äußerst fachkundige Referent Heinz Lempert durch die Mineraliensammlung, Freilichtmuseum „Museumslay“, in den unterirdischen „Lava-Keller“ und die „Wingertsberg-Wand.“

Am 24. September 2023 fand nach der Coronapause wieder ein Mundartnachmittag in der

Bungert-Halle“ in Müden statt. Neun Aktive boten ein abwechslungsreiches Programm von über zwei Stunden für die mehr als hundert Besucher. Die Gemeinde Müden stellte die Halle kostenlos zur Verfügung.

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Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Manfred Millen scheidet auf eigenen Wunsch krankheitsbedingt aus dem Vorstand aus.  Ihm sei für seine langjährige  Tätigkeit herzlichst gedankt.   

Die Versammlung erteilte dem bisherigen Vorstand Entlastung.

Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:

Erster Vorsitzender Gerhard Schommers, Stellvertreter Walter Becker, Kassierer Oswald Gietzen, Schriftführer Werner Arbogast, Beisitzer/in: Hans-Peter Berressem, Hilde Schultes. 

Die Versammlung gedachte durch Aufstehen und Schweigeminute unseren verstorbenen Mitgliedern: Agnes Wilhelms, Manfred Bukschat, Hans-Dieter Georg, Elisabeth Rathgeber und Maria Schausten.

Ehre ihrem Andenken“


Gerhard Schommers und der Vorstand



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Geplant 2024


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Mundart...?

Mit was lässt sich "Mundart" eigentlich sonst noch bezeichnen? Mit "Platt", "Dialekt" ...und "Schnesskunst" Passt doch!?


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Unsere Mundart- Hymne

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Hintergrundfoto "Burg Pyrmont mit Mühle und Wasserfall" mit freundlicher Genehmigung von Winfried Lenz